Als Kommunikationsdesignerin habe ich schon viele Logos gesehen und das in fast genau so vielen verschiedenen Formaten. Aber welche Version ist denn nun richtig?
Es gibt leider nicht das eine Format, die eine richtige Abmessung für ein Logo, mit dem man dann für alle Eventualitäten gewappnet ist. Wenn man folgende Grundregeln beachtet, ist man für Web und Print doch gut vorbereitet:
Zunächst sollten die Verwendungszwecke des Logos klar sein. Am häufigsten braucht man sein Logo für die Printproduktion von Flyern, Visitenkarten und Co. und fürs Web, für die eigene Website oder seine Social Media Kanäle. Ein anderer Einsatzbereich ist z.B. die Werbetechnik, die ich in diesem Beitrag außer Acht lasse.
Für den Druck wird das Logo oft in vielen verschieden Größen gebraucht, es soll aber immer gestochen scharf sein. Um es immer uneingeschränkt für alle Printprodukte nutzen zu können, sollte das Logo unbedingt als Vektorgrafik vorliegen, ich empfehle das Format EPS. Der große Vorteil von Vektorgrafiken ist, dass sie unendlich verlustfrei skalierbar sind. Deshalb sollte ein Logo (zumindest im letzten Schritt) in einem auf Vektoren basierenden Grafikprogramm erstellt werden. Eine echte Alternative zu dem EPS gibt es nicht. Falls Ihr Logo bisher keine Vektorgrafik ist, sollten Sie es nachträglich professionell anlegen lassen.
Vorerst lässt sich auch mit JPEGs, TIFFs und PSDs arbeiten. Allerdings lassen sich diese in einem offenen Dokument nicht mehr (größer) skalieren und müssen daher mindestens in der erforderlichen Größe abgespeichert worden sein. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Formate EPS, TIFF und PSD Transparenz darstellen können, das gilt nicht für das JPEG.

Für die Abmessung kann man sich daran orientieren, welche Größe häufig in Ihrem Corporate Design benötigt wird. So hat das Logo direkt die richtige Größe für mehrere Printprodukte und kleine Fehler durch ungenaue Skalierung können reduziert werden. Für andere Medien kann man sich wiederum gut an dieser Größe orientieren. Auf jeden Fall sollte das Logo eine tatsächliche Auflösung von 300 ppi haben, damit es später nicht unscharf ist.
Achtung: Im Idealfall lassen Sie sich von Ihrem/Ihrer DesignerIn einen Styleguide anfertigen, einer Art Handbuch, in dem die genauen Abmessungen einzelner Elemente festgehalten werden.

Für die originalgetreue Darstellung spielt die Farbgebung eine wichtige Rolle. Bei der Printproduktion gilt in aller Regel der Farbmodus CMYK – das bedeutet, die Farben werden aus Cyan, Magenta, Yellow (Gelb) und Schwarz (das K steht für „Key“ oder „Key Plate“, also der „Schlüsselplatte“ im Druck) im Druckprozess vermischt. Dies kennt man von jedem haushaltsüblichen Drucker. Die einzige Ausnahme bilden die Sonderfarben – das sind bereits fertig gemischte Farben. Sie werden meistens dann verwendet, wenn sich die Farbe nicht aus CMYK mischen lässt, wie z.B. metallische Farben oder Neonfarben, oder wenn eine ganz spezielle Farbe im Markendesgin patentiert wurde. Außerdem sind sie oft farbintensiver und haben mehr Brillanz gegenüber CMYK-Farben, sie sind aber auch teurer im Druck. Bei Sonderfarben kommt es zudem nicht zu Farbabweichungen, obwohl die Farbdarstellung und Wahrnehmung immer auch von dem zu bedruckenden Untergrund beeinflusst wir.
Für jegliche Druckproduktionen sollten Sie sich immer an Ihre/n DesignerIn wenden oder bei der beauftragten Druckerei fragen, wie Ihr Produkt richtig angelegt wird.
Das Web ist nicht ganz so wählerisch, dort gibt es mehrere Möglichkeiten. Beliebt ist das SVG, quasi das EPS fürs Web. Auch hier handelt es sich um ein vektorbasiertes Format. Daher ist es bei Responsive Websites die beste Option, zumal SVGs sehr kleine Bilddateien sind. Doch das SVG kann nur aus einem vektorbasierten Programm heraus abgespeichert werden. Zum Glück funktionieren JPG und PNG für das Web auch sehr gut. Hier besteht allerdings wieder das Problem, dass diese beiden Formate wenig bis gar nicht skaliert werden können, da das Logo andernfalls unscharf wird. Das PNG bietet gegenüber dem JPG den Vorteil der Transparenzdarstellung, JPGs können hingegen stärker komprimiert werden, reduzieren daher Ladezeiten und kommen Ihren Search Engine Optimization Bemühungen zugute.

Für die Logodarstellung im Web kommen meist andere gängige Dateiformate nicht infrage, wohingegen PNGs nicht für die Printproduktion geeignet sind.
Nutzen Sie für die Webumgebung unbedingt den RGB Farbmodus, sonst werden die Farben womöglich verfälscht, es reicht jedoch eine Auflösung von 72 ppi.
Schon bei der Erstellung eines Logos gibt es viele gestalterische und technische Aspekte zu beachten, die in diesem Beitrag keine Erwähnung finden. Falls Ihr Logo trotzdem nicht so dargestellt wird wie gewünscht, wurde es möglicherweise nicht sachgemäß erstellt. Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf. Ich schaue mir Ihr Problem an und berate Sie unverbindlich.
Julia Rother
Design. Strategie. Kommunikation
mail@juliarother.com
01525.7334109
Titelbild: Photo by Kristian Egelund on Unsplash